Französischer Wandapparat mit Batterieruf
Wéry 1901, Transmitter nach System S.G.D.G.

Ansicht1

Erwerbszustand: Der Einsprachetrichter fehlt - und etwas an der Membran des
Transmitters scheint nicht zu stimmen?!



Das Innere des Gerätes zeigt einen überaus robusten und sorgfältigen Aufbau...



...ein Eindruck, der nach Öffnen des rückseitigen Deckels noch verstärkt wird!



Das Brandzeichen auf der Bodenplatte offenbart das Alter: September 1901.



Die Rückseite des Deckels mit der Befestigung des Mikrophons. Man beachte die für französische
Geräte typischen Schlagstempel auf dem Kontaktstück des Transmitters.



Durch Lösen einer Schraube kann die Transmitter-Dose leicht entfernt werden.



Die Mikrophon-Dose. Erinnert doch sehr an Candlestick-Transmitter...



Der Tranmitter von vorne: Man entdeckt mit Mühe eine eingeschlagene Zahl "36101".



Die von der Dose entfernte "Faceplate" - eine Bastelarbeit?!



Nach Enfernen der "handgeschnitzten" Blende kommt eine Standard-Mikrophonkapsel vom Typ
"1910" zum Vorschein.



Die Maske aus Weißblech wurde aus einer Arzneidose zugeschnitten.


Das Typenschild erklärt die Herkunft des Transmitters: Brevete S.G.D.G. (Société Générale des Téléphones), die offenbar
Lizenz- bzw. Liefervereinbarungen mit einem Hersteller von Solid-Back-Mikrophonen in den U.S.A. (Western Electric?) hatten.



Leider weist die "Faceplate" keine weiteren Herstellermerkmale auf -  lediglich eine eingepresste
Nummer ist erkennbar: "86x". Ein Vergleich mit amerikanischen Fabrikaten zeigt allerdings ver-
blüffende Ähnlichkeit...


...während auch die Klemmenbezeichnungen die französische Herkunft nicht verleugnen können.



Der Gabelumschalter vermittelt im "ausgehängten" Zustand den Eindruck eines Defektes...



...bei eingehängtem Hörer (hier mit dem Finger simuliert) ist jedoch alles in Ordnung. Ursache
der eigenartigen Optik ist die Lagerung des Hakenumschalters, die mit einer horizontalen
Drehachse ausgeführt ist.



Die Beschaffung eines Einsprache-Trichters (7/8") und eines echten Solid-Back-Transmitters war verblüffend einfach:
Der Trichter konnte als Replika von einem U.S.-Sammlerbedarf-Versand bezogen werden. Eine auf gut Glück bei eBay
ersteigerte Faceplate von einem australischen Sammlerkollegen hatte die gleichen Abmessungen - der Solid-Back-
Transmitter passte!
Ein Schönheitsfehler: Die Kreuzschlitzschrauben für die Befestigung der Dämpfungselemente! Geplant ist,  sie bei
nächster Gelegenheit gegen zeitgemäße Schlitzschrauben auszutauschen. Wegen zölligen Gewindes sind diese
allerdings rar...



Ansicht2

Das Gerät im heutigen Zustand - noch fehlt der zweite Stempelhörer...



Ansicht3



(C) Thomas Göbel, 2003